Ehemänner sind auch nur Menschen – Glückliche Beziehungen
Langjährige Ehen gibt es viele. Obwohl sie seltener werden, kenne ich einige Ehepaare, die über zwanzig Jahre verheiratet sind. Das klingt toll, doch hinter den Kulissen sieht die Welt oft anders aus. Auf die Frage „Sind Sie in Ihrer Ehe glücklich?“ antworten die meisten von ihnen mit Nein. Das ist schade.
Der Traummann in unserem Bett
Seien wir Frauen doch mal ehrlich. Wir alle wünschen uns einen Traummann. Er soll uns Blumen mitbringen, großzügig und humorvoll sein, uns die Haustür aufhalten (wenn er selbst alle Hände voll hat) und den Müll rausbringen. Er soll uns alle Wünsche von den Augen ablesen.
Stellen Sie sich vor, sie haben diesen Traummann schon zuhause? Prinzipiell glaube ich an das Gute im Mann. Von meinem Ehemann weiß ich, dass Männer ihren Frauen sehr gerne Wünsche erfüllen. Aber: Sie wollen es auf ihre Art und Weise machen und dabei ihr „Mann sein“ ausleben dürfen.
Und: Männer brauchen in Beziehungsfragen ein bisschen Unterstützung von ihren Partnerinnen. Wer es schafft, mit Männern so zu kommunizieren, dass sie sich wohl fühlen, kommt seinem Wunsch einer glücklichen Beziehung immer näher.
Am Ende brauchen wir gar keinen Traummann mehr, denn der liegt schon seit Jahren neben uns im Bett.
Ehemänner sind auch nur Menschen
Männer sind Männer und wollen auch so verstanden werden. Wir Frauen sollten aufhören, sie zu weiblichen Wesen machen zu wollen. Diese Versuche sind genauso sinnlos, wie der Versuch, die beste Freundin der Tochter werden zu wollen (s. mein Artikel „Wenn Kinder flügge werden“).
Die meisten Probleme in Beziehungen – und dazu zählt auch die Beziehung zu den Kindern oder den Eltern – entstehen oft, weil jeder versucht, den anderen ändern zu wollen. Viel besser ist es, sich zu ergänzen und die unterschiedlichen Stärken gemeinsam zu nutzen.
Um einen Mann verstehen zu können, muss „frau“ herausfinden, wie er „tickt“. Neben den biologischen und kulturellen Unterschieden zwischen Mann und Frau, ist auch das Fundament ein anderes. Erst wenn das klar ist, kann eine Zusammenarbeit entstehen. Denn Ehemänner sind auch nur Menschen!
Liebenswerter Gladiator
Kennen Sie den Gladiator? In ihm finden wir – vereinfacht gesagt – einige typisch männliche Eigenschaften: Männer lieben Herausforderungen, wollen gewinnen, sie brauchen Aufmerksamkeit und wollen von ihrem Umfeld akzeptiert werden. Sie sind lösungsorientiert und analytisch. Das sind ihre Stärken.
Deshalb sind Männer oftmals beruflich erfolgreich. Sie sind verhandlungsgeschickt, lösen rasch schwierige Probleme und sind zielstrebig. Wir Frauen hingegen sind unschlagbar wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Wir denken intuitiv und prozessorientiert.
Jeder von uns ist also so, wie er ist. Um Frauen und Männer nun verstehen zu können, ist es hilfreich, sie vorher genau zu beobachten. Und zwar absichtslos und ohne Interpretation. Das ist für uns Frauen gar nicht so einfach, denn wir denken immer, alles über den Partner zu wissen. Aber in Wirklichkeit wissen wir gar nichts.
Das Geheimnis des Beobachtens
Als ich jung war, dachte ich – wie Millionen anderer Frauen wahrscheinlich auch – dass mein Mann immer weiß, was ich will, brauche oder mir wünsche. Schnell habe ich herausgefunden, dass dies natürlich nicht so ist. Erst als ich anfing, nicht mehr so ichbezogen zu sein und mehr auf ihn achtete, bemerkte ich eine Veränderung an ihm.
Dabei ist mir aufgefallen, wie viel wir non-verbal kommunizieren. Heute brauchen wir uns nur anzuschauen und wissen, wie es dem anderen geht. Dabei sollten wir auf die Stimmung, die wir dabei ausstrahlen, achten. Denken wir positiv von unserem Partner, strahlen wir das aus. Dadurch erreichen wir eine unbewusste Motivation des anderen, diesem Bild zu entsprechen.
Solche Coaching Skills setze ich in meinen Paarberatungen regelmäßig ein. Sie helfen beiden, „artgerecht“ miteinander umzugehen. So ist es den Paaren möglich, alles zu bekommen, was sie sich wünschen. Auch von Arbeitskollegen, Brüdern oder Vätern.
Sprechen Sie die Sprache Ihres Mannes
„Weißt Du was ich an Dir besonders liebe?“ fragte mich eines Tages mein Mann. „Dass Du manchmal sprichst, wie ein Mann.“ „Ist das gut oder schlecht?“ hinterfragte ich ein wenig nervös. „Es ist wunderbar, weil Du es auf den Punkt bringst und ich es sofort verstehen kann.“
Donnerwetter, so geht das also, dachte ich. Und mit ein bisschen Übung bin ich jetzt richtig gut in Sachen Männerkommunikation. Hier ein paar Tipps:
Wenn Sie Ihrem Mann etwas Wichtiges sagen wollen, dann
- achten Sie auf den richtigen Zeitpunkt. Er muss offen und neugierig sein auf das, was Sie sagen wollen, sonst hört er nicht richtig zu;
- bringen Sie es auf den Punkt, sprechen Sie klar und direkt. Vermeiden Sie lange Erklärungen;
- lassen Sie ihn zu Wort kommen wenn er sich an dem Gespräch beteiligen möchte und hören Sie sich ruhig auch seine Vorschläge an;
- stellen Sie Fragen, die zu einer Lösung führen;
- halten Sie Ihr Wort;
- wenn Sie plaudern wollen, dann treffen Sie sich mit Ihren Freundinnen. Männer verlieren das Interesse am Zuhören wenn „frau“ vom Hundertstel ins Tausendstel kommt.
Fazit: Wir verbringen viel Zeit damit, uns zu überlegen, was nicht funktioniert. Erst wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf positive Dinge lenken, können wir wachsen – auch und vor allem in der Partnerschaft. Und plötzlich entdecken wir, dass wir schon Jahre mit unserem Traummann zusammenleben.
Probieren Sie meine Tipps am besten gleich aus. Lenken Sie ihre Aufmerksamkeit auf Positives und schreiben Sie mir Ihre Erfahrungen. Ich freue mich auf Ihre Post.
Herzlichst
Ihre Birgit Natale-Weber
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